Vorstand und Geschäftsführung

des PEN Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland

Guy Stern

Guy Stern

Präsident

Guy Stern, geboren 1922 in Hildesheim als Günther Stern. Emigrierte 1937 mit Hilfe eines Onkels aus St. Louis und des amerikanischen Konsuls in Hamburg als einziges Mitglied seiner fünfköpfigen Familie in die USA. Alle Bemühungen, seine Familie in die USA nachzuholen, scheiterten. Sterns Eltern und Geschwister wurden deportiert und starben im Warschauer Getto.
Er ist der Direktor eines Instituts des Holocaust-Museums in Detroit sowie einer der Mitbegründer der Lessing Society, deren Präsident er von 1975 bis 1977 war.

Helga Druxes

Helga Druxes

Sekretärin

Helga Druxes, geb. 1959 in Wuppertal, Abitur 1977, danach Studium der Anglistik und Romanistik an der Westfälischen Wilhelms- Universitat Münster. 1979-80 Slater Fellow am Wellesley College, USA. 1982 Abschluß 1. Staatsexamen für Lehramt. 1982-87 Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Germanistik an der Brown University, M.A. 1985, Ph.D. 1987.
Seit 1987 am Williams College, USA, wo sie als Professor of German deutsche Sprache, Literatur und Komparatistik lehrt.

Benjamin Stein

Benjamin Stein

Schatzmeister

Benjamin Stein, geboren 1970 in Ostberlin, studierte Judaistik und Hebraistik in Berlin und arbeitet als Berater im Bereich Informationstechnologie. Seit 2006 betreibt er das literarische Weblog Turmsegler (https://turmsegler.net). Veröffentlichungen von Gedichten und Erzählungen begannen bereits 1982, noch in der DDR. Der Debüt-Roman »Das Alphabet des Juda Liva« erschien 1995 im Zürcher Ammann-Verlag.

EHRENPRÄSIDENTIN

Ruth Weiss

Ruth Weiss

Ruth Weiss wurde 1924 als Ruth Löwenthal im fränkischen Fürth geboren. 1936 emigrierte die Familie auf Grund der Nürnberger Rassengesetze nach Südafrika, wo sie in Johannesburg ein Lebensmittelgeschäft betrieben. Von 1944 – 1948 arbeitete Ruth Weiss in der Buchhandlung ihres Mannes, Hans Weiss. In den sechziger Jahren begann sie sich als Journalistin mit Berichten über die Verhältnisse in Südafrika einen Namen zu machen. 1960 – 1962 war sie Business Editor bei Newscheck in Johannesburg und arbeitete danach für die Financial Mail im damaligen Rhodesien. Von dort aus ging sie nach London und arbeitete für den Guardian und den Investors Chronicle. 1971 wurde sie Business Editor bei der Times of Zambia und dortige Korrespondentin der Financial Times.

Schon früh engagierte sich Ruth Weiss gegen den Rassismus und das Apartheid-System in Südafrika. In jenen Jahren hatte Ruth Weiss engen Kontakt zu Nelson Mandela, den sie 1960 kennenlernte, sowie zu vielen anderen Führern der afrikanischen Freiheitsbewegung. Sie galt lange als eine der wichtigsten afrikanischen Stimmen gegen Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus. Anfang der 1960er Jahre stand sie auf der „Schwarzen Liste“ des Systems und hatte persönliche Verfolgung zu befürchten. Sie wurde offiziell zur persona non grata erklärt und konnte nicht mehr nach Südafrika einreisen. Erst 1991 wurde sie dort von der „Schwarzen Liste“ gestrichen.

1975-1978 lebte Ruth Weiss mit ihrem Sohn Sascha (*1965) in Köln, wo sie in der Afrika-Redaktion der Deutschen Welle arbeitete. Es folgten weitere Jahre als Freelancer in London und in Harare, wo sie als Ausbilderin von Wirtschaftsjournalisten am Polytechnikum Harare tätig war. In den folgenden Jahren folgten weitere Aufträge als Journalistin, die Arbeit an verschiedenen Büchern und Filmen, verbunden mit Vortragsreisen und Seminaren in Europa zur Situation des südlichen Afrika, wo sie unter anderem auch am Aufbau eines neuen Forschungszentrums, dem Zimbabwe Institute for Southern Africa, beteiligt war. Im Jahre 1992 zog sie auf die Isle of Wight, 2002 nach Lüdinghausen in Westfalen und heute lebt sie zusammen mit ihrem Sohn und Enkel in Dänemark.

In Deutschland wurde Ruth Weiss Anfang 1994 zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als ihr Leben im Mittelpunkt zweier Folgen der bekannten ZDF-Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“ stand. Im Juni 2014 wurde Ruth Weiss vom Wochenmagazin Der Spiegel in einem längeren “Gespräch über Antisemitismus und Apartheid, Heimatlosigkeit und ihr Leben zwischen Beruf und Kind“ als Zeitzeugin vorgestellt. Zu einem ausführlichen Interview mit ihr aus jüngerer Zeit siehe auch die Veröffentlichung vom Frühjahr 2018 im Newsletter des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland unter dem Titel: „Per Aspera ad Astra: Die verschlungenen Lebenswege der Ruth Weiss von Deutschland nach Südafrika und zurück nach Europa. Erinnerungen und Betrachtungen einer kosmopolitischen Journalistin.“

In den letzten Jahren hat Ruth Weiss vor allem Romane geschrieben. Das Buch Meine Schwester Sara wurde im Schuljahr 2006-2007 zum ersten Mal Prüfungslektüre an den Realschulen in Baden-Württemberg. Sie hat insgesamt über zwanzig Einzeltitel veröffentlicht, darunter Sachbücher, Romane, Memoiren und Kinderbücher. Ihre zahlreichen Ehrungen schließen das Bundesverdienstkreuz erster Klasse sowie die Nominierung für den Friedensnobelpreis ein. Bereits 2010 wurde eine Realschule in Aschaffenburg nach ihr benannt. 2020 wurde sie zur Ehrenpräsidentin des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland ernannt. Sie hält bis heute Vorträge und gibt virtuelle Präsentationen, die u.a. von der Ruth-Weiss-Gesellschaft organisiert und weiterverbreitet werden.

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